Mit Heimvorteil in das Kristall-Duell
Marcel Hirscher hat den Vorsprung auf Henrik Kristoffersen ausgebaut. In Hinterstoder k�nnte eine Vorentscheidung im Gesamtweltcup fallen.
Wien. Marcel Hirscher reist mit viel Selbstvertrauen und einem gewachsenen Vorsprung im Kampf um die gro�e Kristallkugel zu den Heimrennen nach Hinterstoder an. Im Duell mit Henrik Kristoffersen legte der Salzburger mit dem Triumph im Parallelslalom in Stockholm ausgerechnet in dessen Paradedisziplin � wenn auch in ungewohntem Format � 85 Punkte vor und liegt nun 173 Z�hler vor dem norwegischen Rivalen.
�Das sind wichtige 100 Punkte. Es ist sch�n, wieder von ganz oben herunterzulachen nach einer Zeit, in der man sehr viel zum Nachdenken kam�, sagte Hirscher, der mit seinem 37. Weltcupsieg in der ewigen Bestenliste Benjamin Raich (36) hinter sich lie� und nach Hermann Maier (54) der zweiterfolgreichste �sterreicher im Weltcup ist. Es war sein zweiter Sieg bei einem City-Event nach Moskau 2013, von Format und Kulisse zeigte sich der 26-J�hrige angetan: �Ich wei� nicht, wer daf�r verantwortlich ist, aber gebt's Gas. Ich will so ein Rennen auch daheim fahren.� Die Slalomwertung d�rfte Kristoffersen, der in Stockholm in Runde eins gegen Landsmann Kjetil Jansrud ausschied, angesichts von 131 Punkten Vorsprung bei zwei noch ausstehenden Rennen aber kaum noch zu nehmen sein.
Von einer Vorentscheidung im Duell um den Gesamtweltcup wollte Hirscher trotz seines Sieges nichts wissen. �Ich bin auch schon 200 Punkte zur�ck gewesen vor einem Weltcupfinale. Es kann sich alles noch drehen�, versuchte der Titelverteidiger zu beschwichtigen. Dabei hat der Salzburger nun alle Tr�mpfe selbst in der Hand. Schlie�lich sind noch f�nf Riesentorl�ufe, in denen Hirscher gegen�ber Kristoffersen zu favorisieren ist, sowie drei Super-G, in denen der Norweger bislang gar nicht gestartet ist, zu fahren.
Schmerzhafte Erinnerungen
Die n�chsten Schritte Richtung rekordtr�chtiger f�nfter gro�er Kristallkugel k�nnte Hirscher dieses Wochenende mit Heimvorteil setzen. Im Hinterstoder, das heuer sein 30-Jahr-Jubil�um im Weltcup feiert, wird der dreifache RTL-Saisonsieger das volle Programm und damit am Freitag und Sonntag je einen Riesentorlauf sowie am Samstag den Super-G bestreiten. Hirschers Erinnerungen an seinen letzten Auftritt im ober�sterreichischen Skiort sind allerdings nicht die besten: 2011 verletzte er sich und verpasste daraufhin die WM in Garmisch.
Die Bedeutung der Heimrennen unterstreicht Hirschers akribische Vorbereitung. So verzichtete der 26-J�hrige auf ein Antreten in Chamonix und spulte stattdessen bereits in der Vorwoche einige Trainingseinheiten auf der Hannes-Trinkl-Piste ab. Vielleicht der am Ende entscheidende Vorteil, denn die f�r heute geplante Hangbefahrung f�r das Rennen am Freitag (9.30/12.30 Uhr, live ORF eins) wurde angesichts der ungew�hnlich warmen Temperaturen der vergangenen Tage � am Montag wurden �ber 20 Grad gemessen � zur Schonung der Piste abgesagt. Diese befinde sich aber trotz allem in Topzustand, versicherte OK-Chef Gerold Hackl. (swi)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2016)


























